Grilleau's Blog

Januar 25, 2012

2012 – Und wer schützt uns vor den Politikern?

von Heiko Schrang

„Geschichte ist die Lüge, auf die sich alle geeinigt haben.“
(Napoleon Bonaparte)

Wenn man den Aussagen der etablierten Medien glaubt, die das Geschäft der Angst beherrschen, wie kein anderer, scheint die größte Gefahr für die Bürger vom Terrorismus auszugehen. Früher beherrschten BSE, Vogel- und Schweinegrippe, die als Konjunkturprogramm mit dem Impfstoff von GlaxoSmithKline, der millionenfach auf Kosten des Steuerzahlers vorsorglich von den Parteienvertretern bestellt wurde, um dann kostenintensiv vernichtet zu werden, die Nachrichten. Gebetsmühlenartig wird durch die Medien in regelmäßigen Abständen die Angst der Bürger vor möglichen Anschlägen durch Terroristen geschürt.

Das Geschäft mit der Angst ist das älteste Geschäft der Welt. Im Mittelalter hat dieses Geschäft die Kirche an sich gerissen, in dem sie den Menschen die Möglichkeit gab, sich durch Ablassbriefe (Ablasshandel) von ihren Sünden frei zu kaufen, was im Übrigen die Bevölkerung der damaligen Zeit mit Begeisterung annahm und somit der Kirche viel Geld in ihre Kassen gespült hat.

In regelmäßigen Abständen geben die Regierungen Terrorwarnungen heraus, die dann als dominierendes Thema von den Medien bei der Berichterstattung übernommen werden.
Statt mittelalterlicher Ablassbriefe bietet man heutzutage den Bürgern Sicherheit an, und schränkt als Preis dafür die Freiheitsrechte jedes Einzelnen massiv ein, wie z.B. mit dem Wegfall des Bankgeheimnisses, Überwachung der Kommunikation jeglicher Art, Videoaufzeichnung verschiedenster Art, Vorratsdatenspeicherung, Einschränkung der Freiheitsrechte usw.

Dem unwissenden Bürger will man weismachen, dass die Schutzkräfte tatsächlich in der Lage wären, Anschläge zu verhindern, was ja die Einschränkung der Freiheits- und Bürgerrechte rechtfertigen soll. Es ist fraglich, ob die Polizei oder Bundeswehr einen Terroristen daran hindern könnten, mit einer Bombe im Rucksack in einer größeren Menschenansammlung, wie z.B. beim Berlin Marathon, in einem Kaufhaus oder in U- und S-Bahn, viele Menschen mit in den Tod zu reißen. Es sei denn, die Politiker verbieten allen Rucksackträgern in Zukunft das Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel oder grundsätzlich das Tragen von Rucksäcken.

Ein Resultat der eingeschränkten Freiheitsrechte, ist die mehr als lästige Flüssigkeitskontrolle an den Flughäfen, die jeder schon am eigenen Leib verspürt haben dürfte. Seit 2006 werden die Passagiere gezwungen, alle Getränke, Shampoos, Cremes usw. vor der Sicherheitskontrolle abzugeben.

Anlass für diese Schikane war der von offizieller Seite im August 2006 vereitelte Terroranschlag auf dem Flughafen Heathrow, wo Terroristen erstmalig angeblich Flüssigsprengstoff zum Einsatz bringen wollten. Das Urteil in diesem Zusammenhang ist mehr als brisant: Es konnte nämlich kein Flüssigsprengstoff in diesem Fall nachgewiesen werden.

Alle Beschuldigten, auch der mutmaßliche Anführer, wurden, wie die BBC berichtete, im Jahr 2008 von der Anklage, Flüssigsprengstoffanschläge auf Flugzeuge geplant zu haben, freigesprochen. Drei der Beschuldigten wurden von den Geschworenen lediglich wegen der Planung eines allgemeinen Mordkomplotts für schuldig befunden.

Zum Schutz der Bürger vor dem Terrorismus, sind der Politik alle Mittel recht, wie auch
Militäreinsätze z.B. in Afghanistan, im Irak etc. Dies hat Parallelen zu dem Kampf gegen den Kommunismus zu Zeiten des kalten Krieges. In Vietnam sind beispielsweise über 2 Millionen Vietnamesen und ca. 60.000 US-Soldaten getötet worden, hier liegt also ein Verhältnis von 97 % zu 3 % vor. Die Opfer machen 97 % der Getöteten aus und dieses Verhältnis findet sich in ähnlicher Form auch im Irak sowie in Afghanistan. Die Darstellung in den Medien, suggeriert allerdings eine Umkehrung des Zahlenverhältnisses. Dadurch entsteht der Eindruck, dass mehr Mitglieder der „Friedenstruppen“ sterben, als Opfer in der angegriffene Bevölkerung zu beklagen sind.

Wer weniger fernsieht, sieht mehr durch.

Quelle

April 13, 2010

Schwere Vorwürfe gegen die ARGE und einen Amtsarzt

Filed under: Uncategorized — grilleau @ 10:10 pm
Tags: , , , ,

Chronisch kranke Frau sagt, ihr Zittern sei ihr als Alkohol- oder Drogenmissbrauch ausgelegt worden

 

Die 52-jährige Susanne Risse aus Mindelheim (Unterallgäu) fühlt sich von der Arbeitsgemeinschaft Grundsicherung für Arbeitssuchende, kurz ARGE, stigmatisiert und vorverurteilt.

 

Hartz IV - Arge Stadt Augsburg Sie ist auf Medikamente angewiesen, weil sie an Rheuma leidet und chronische Schmerzpatientin ist. Einer ARGE-Sachbearbeiterin ist ihr Zittern aufgefallen, woraufhin diese den Verdacht geäußert habe, Susanne Risse könne ein Alkohol- oder Drogenproblem haben. Sie ordnete eine Untersuchung durch den Amtsarzt an, der von der ARGE beauftragt ist.

Ende März war Susanne Risse dann bei einem Mediziner des Ärztlichen Dienstes der Agentur für Arbeit in Memmingen. Gegen ihren Willen sei sie dort zu einer Blutprobe gezwungen worden, behauptet sie.Der Geschäftsführer der ARGE, Hermann Zwinger, versicherte hingegen, es sei nie auf Alkohol oder Drogen angespielt worden.

Angesichts der langen Krankengeschichte der Frau sei es aber sinnvoll, deren aktuellen Leistungsstand durch einen Arzt begutachten zu lassen. Schließlich sollen die Menschen wieder in Lohn und Brot vermittelt werden.Inzwischen ist auch die Kriminalpolizei eingeschaltet. Susanne Risse hat den Amtsarzt, die Sachbearbeiterin und den Geschäftsführer wegen Körperverletzung angezeigt.

Das Ergebnis der Blutprobe wird für Mitte April erwartet. Die Sachbearbeiterin ist bis zur Klärung der Vorwürfe nicht mehr für Susanne Risse zuständig. Diese Entscheidung hat Zwinger getroffen. Das sei das erste Mal seit Bestehen der ARGE innerhalb von fünf Jahren. (jsto)

Quelle

Arge ruft auf: Bitte Post erneut abgeben

Filed under: Uncategorized — grilleau @ 10:03 pm
Tags: , , , ,

GIFHORN. Der Briefkasten der Arge Gifhorn im Ribbesbütteler Weg 2 wurde am Wochenende durch Brandstiftung zerstört. Mit ihm verbrannte die Post, die Kunden zwischen Freitag, 8 Uhr, und Sonntagabend eingeworfen hatten.

„Wir bitten all unsere Kunden, die Unterlagen in diesem Zeitraum in unseren Hausbriefkasten geworfen haben, diese erneut einzureichen. Alles, was sich im Briefkasten befand, wurde unwiderruflich zerstört“, teilte Wilfried Reihl, Geschäftsführer der Arge Gifhorn mit.

Quelle

April 11, 2010

CDU will Sex mit Tieren verbieten

Filed under: Uncategorized — grilleau @ 11:56 am
Tags: , ,

Wiesbaden. Sex mit Tieren soll nach Ansicht der hessischen Landesregierung wieder strafbar werden. Umweltministerin Silke Lautenschläger (CDU) teilte jetzt auf Anfrage von CDU-Abgeordneten mit: „Heute sprechen neben einem kriminalpolitischen Bedürfnis vor allem tierschutzrechtliche Aspekte für eine Wiedereinführung eines entsprechenden Straftatbestandes.“

Obwohl es keine Statistiken darüber gebe, geht die hessische Ministerin davon aus, dass immer häufiger Tiere von Menschen als Sex-Objekte benutzt werden. „Fachleute sprechen bereits von einer ,Lifestyle´-Entwicklung auf Kosten der Tiere“, schreibt Lautenschläger. Sie verweist auf „Angebote im Internet von Life-Sex-Shows mit Tieren bis hin zu Tierbordellen“. FR

Die Hessen CDU hat sich der Wähler wirklich verdient! Wir sind ein Volk von Sexbesessenen, da ist es einfach Unmöglich unsere Kinder vor Notgeilen oder Prügelwütigen Pfaffen zu Schützen. Aber „Tierbordelle“ per Gesetz verbieten das geht.

Gefunden bei biertafel.blog.de

 

 

Dazu ein Kommentar  in  der  fr-online.de von: ratina am 09.04.2010 um 19:19

Uhr 5. Tiere können nicht reden!

Übrigens …

von Zoophilie ist es nicht allzuweit bis zu Pädophilie. Auch Kinder werden zu Sex mit Tieren – nach sagen wir mal „verwandt – und die Verursacher kommen straffrei davon!!!!!  http://www.stummeschreie.info  Hier ist eine HP zum Nachlesen und vielleicht – dananch – auch zum Nachdenken. Übrigens … von Zoophilie ist es nicht allzuweit bis zu Pädophilie. Auch Kinder werden zu Sex mit Tieren – nach sagen wir mal „verwandt – und die Verursacher kommen straffrei davon!!!!! http://www.stummeschreie.info Hier ist eine HP zum Nachlesen und vielleicht – dananch – auch zum Nachdenken.

www.stummeschreie.info

PS:  Die armen Baulöwen, Kredithaie, Finanzheuschrecken die müssen dann auch im Zölibat leben!

September 27, 2009

Panorama Finanzkrise lässt Briten Nieren verkaufen

Filed under: Uncategorized — grilleau @ 10:23 am
Tags: , ,

LONDON, 27. September (RIA Novosti). Vor dem Hintergund der Finanzkrise bieten einige Briten einem Zeitungsbericht zufolge ihre Nieren im Internet an, um sich aus der Geldnot zu befreien.

„Ich habe meine Wahl getroffen. Ich sehe keine andere Option“, zitierte die „Sunday Times“ einen 26-jährigen Briten, der seine Niere für 25.000 Pfund im Internet anbietet. Er erzählte das einem Reporter, der sich als Vermittler eines möglichen Käufers ausgab.

Der Vater einer zweijährigen Tochter habe sich für den Verkauf einer Niere entschieden, nachdem sein Business zusammengebrochen sei. Das sei nun der einzige Weg, um die entstandene Schuld von 20.000 Pfund zu begleichen.
Mindestens ein Dutzend weiterer Briten böten ihre Nieren im Internet feil, obwohl das illegal sei, so der Bericht.

Quelle: Klick

September 22, 2009

Entweder Prostitution

Berlin/Brandenburg
19.01.2009

Entweder Prostitution – oder Geld weg

Berliner Kampagne gegen Hartz IV prangert mit einer Broschüre staatliche Sanktionspraxis an

Von Sarah Liebigt

Verena Storm ist Mutter eines neunjährigen Sohnes und erhält Arbeitslosengeld II. Ihr wurde eine Kürzung um 30 Prozent angedroht, als sie sich weigerte, eine Vereinbarung zu unterschreiben, die sie zur Prostitution als Nebenerwerb verpflichtete. Einen Monat zuvor hatte sie ihrer Betreuerin mitgeteilt, die Prostitution aus psychischen Gründen beendet zu haben. Frau Storm ist eine von zehn Personen, die in der Studie »Wer nicht spurt, kriegt kein Geld« zu Wort kommen. Die Namen wurden von den Autoren vollständig anonymisiert.

Die Arbeitsgruppe (AG) Sanktionen der Berliner Kampagne gegen Hartz IV will mit der Broschüre die Schicksale hinter den anonymen Arbeitsmarktzahlen an die Öffentlichkeit bringen und die Politik auf die Missstände in den Job Centern aufmerksam machen. »Die Folgen der Sanktionspraxis, wie die Hartz IV-Gesetzgebung sie vorschreibt, sind gravierend für alle Betroffenen und letztlich für die ganze Gesellschaft«, sagt Claudia Daseking von der AG Sanktionen. Die Forderung der AG ist daher eine Aussetzung des Sanktionsparagrafen (§ 31 SGB II). Dies soll Zeit schaffen für eine öffentliche Debatte über den Sinn des Bestrafens von Erwerbslosen und eine andere Arbeitsmarktpolitik.

Zwischen Oktober 2007 und August 2008 suchte die AG Sanktionen vor sechs Job Centern mittels Fragebogen nach ALG II-Empfängern, die bereits sanktioniert wurden oder denen eine Sanktion drohte.

Die Erfahrungen mit Sanktionen in Form von Porträts öffentlich zu machen, war von Anfang an ein Hauptanliegen der Studie. Jedes Porträt beschreibt die Situation eines Betroffenen. Außerdem werden die Vorgänge geschildert, die zur Sanktion führten, soweit diese rekonstruiert werden konnten. Darüber hinaus wurden 28 Beratungsstellen zu ihren Erfahrungen befragt.

Die Sanktionsbedingungen sind im Sozialgesetzbuch II festgehalten. Kürzungen werden demnach bei so genannten Pflichtverletzungen verhängt. Dazu gehört zum Beispiel die Weigerung, eine Eingliederungsvereinbarung zu unterschreiben oder die dort festgehaltenen Pflichten zu erfüllen.

»Die meisten Menschen, die nicht von Hartz IV betroffen sind, wissen nicht, was eine Sanktion für den Alltag bedeutet«, so Daseking. Man müsse sich täglich entscheiden, entweder die umfangreichen Hausaufgaben für das Job-Center zu erledigen, um die Auflagen zu erfüllen, oder sich im eigenen Interesse um »richtige Jobs« zu bemühen.

In der Auswertung der Fragebögen wurde ebenfalls klar, dass Betroffene oft den eigenen Fall nicht verstehen oder richtig einschätzen können. Dies liegt vor allem daran, dass Gesetze, Ausführungsrichtlinien oder Sparvorgaben, an denen sich die Mitarbeiter der Jobcenter orientieren müssen, nicht bekannt sind.

Hartz IV in Zahlen

218 190 Arbeitslose in Berlin im Dezember 2008
80 Prozent beziehen Arbeitslosengeld II., 180 000 Kinder leben in Hartz IV-Familien
37 500 absolvieren 1-Euro-Jobs
Im September 2007 wurden bundesweit 173 796 Sanktionen verhängt.

Die Broschüre kann auf der Website der Berliner Kampagne herunter geladen oder bestellt werden:
http://www.hartzkampagne.de/

Quelle:

http://www.neues-deutschland.de/artikel/142396.entweder-prostitution-oder-geld-weg.html

Prostitution wird auch hier benutzt,
um öffentlich auszuhandeln,
was moralisch vertretbar ist:

Aus der Broschüre gegen Hartz IV/§ 31 SGB II-Sanktionen:

Der Fall Verena Storm, 42

Sie ist ausgebildete Sozialarbeiterin und alleinerziehende
Mutter eines 9jährigen Sohnes. Sie wurde unter Androhung
einer 30%igen Sanktion genötigt, eine sittenwidrige
Eingliederungsvereinbarung zu unterschreiben.


Nebentätigkeit Prostitution

Ein Zuverdienst als Prostituierte schien Frau
Storm in dieser Situation als Strohhalm, um sich
und ihren Sohn über Wasser zu halten, obwohl es
sie einige Überwindung kostete. Immerhin hatte
dieser „Nebenjob“ aus ihrer Sicht den Vorteil,
daß das JobCenter ihr keinen Ein-Euro-„Job“
oder ähnliche Tätigkeiten aufzwingen würde, die
sie als Zwangsarbeit empfindet. Verena Storm ist
bereit, viel zu tun, um sich eine eigene Existenz
aufzubauen, aber, so sagt sie, „ich laß mich nicht
in eine Idiotenmaßnahme drängen, ich bin nicht
blöd, ich habe studiert“.

Wieso ist ein Ein-Euro-„Job“ für Frau Storm
schlimmer als Prostitution?
„Ich sag mal so,
beim Ein-Euro-Fuffzig-Job mach ich Arbeit, die
nicht meinen Ansprüchen gerecht wird, wie Garten-
und Landschaftsbau. Gut, diese ‚Erotikmassage‘
wird auch meinen Ansprüchen nicht gerecht,
aber ich verdiene wenigstens was! Beim
Ein-Euro-Fuffzig-Job bin ich sechs Stunden vor
Ort, fahre womöglich anderthalb Stunden hin
und anderthalb Stunden wieder zurück, für nichts
und wieder nichts. Ich werde zu was gezwungen,
das ist Ausbeutung des Menschen durch den
Menschen.

Eingliederungsvereinbarung91: Nebentätigkeit
ist fortzusetzen

Nach über zwei Jahren Prostitution war Verena
Storm psychisch am Ende. Hinzu kam die Anstrengung,
diesen „Zuverdienst“ vor ihrem Sohn
geheim zu halten.
Also suchte sie nach einer Lösung,
um der verhaßten Nebentätigkeit zu entkommen.

Für ihre Arbeitsvermittlerin Frau Werner war
dieser Vorschlag ein Anlaß, zum ersten Mal eine
Eingliederungsvereinbarung mit Frau Storm abzuschließen.
Zu den Pflichten von Frau Storm
heißt es in der „Vereinbarung“ wörtlich: „weiterhin
Ausüben der Nebentätigkeit“. Worum es dabei
ging, mochte sie anscheinend nicht hinschreiben,
denn Verena Storm hatte ihr klipp und
klar gesagt, daß sie sich prostituiert. Verena
Storm traute ihren Augen nicht, hatte sie doch
derselben Mitarbeiterin zuvor mitgeteilt, daß sie
die Nebentätigkeit seit einem Monat nicht ausüben
konnte, weil sie psychisch dazu nicht mehr
in der Lage gewesen war. Sie weigerte sich, diese
Verpflichtung zu unterschrieben und ließ ihren
Protest deutlich erkennen. Daraufhin drohte
Frau Werner ihr eine 30%ige Sanktion an und sie
bekam eine Woche Bedenkzeit. Verena Storm
bedachte ihre Lage und ging nach einigen Tagen
wieder zum JobCenter, fest entschlossen, nichts
zu unterschreiben. Nachdem sie dort ein zweites
Mal unter Druck gesetzt worden war, sah sie jedoch
keinen anderen Ausweg.[*]

Das JobCenter nahm nun an, daß Frau Storm
wie festgelegt ihre Nebentätigkeit fortsetzen
würde. Dazu fühlte Frau Storm sich aber weiterhin
nicht in der Lage. Folglich erhielt das Job-
Center keinen Verdienstnachweis von ihr. Dennoch
wurde ihr im folgenden Monat wie zuvor
üblich ein Zuverdienst aus der Prostitution vom
Hartz-IV-Geld abgezogen.

Eine gerichtliche
Auseinandersetzung scheute sie ebenfalls, denn
sie wollte nicht, daß ihr Name im Zusammenhang
mit der Prostitution öffentlich genannt
wurde.
Davon sollten weder Bekannte noch
Nachbarn etwas erfahren und am allerwenigsten
ihr Sohn. Allerdings konnte Verena Storm von
dem um den „Zuverdienst“ reduzierten Alg II
weder ihren Sohn noch sich durchbringen. Noch
im Dezember sah sie sich gezwungen, ihre
„Nebentätigkeit“ wieder aufzunehmen.

„Ohne die Prostitution hätte ich das
nicht geschafft“, meint Frau Storm.

[*] Spätestens seit Februar 2008 steht der Zwang zur Prosti-
tution per Eingliederungsvereinbarung
im Widerspruch
zu einer Durchführungsanordnung der Bundesagentur
für Arbeit vom 30.1.2008. Darin heißt es zu den „wichtigen
Gründen“, bei denen die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit
nach § 10 Abs. 1 Nr. 5 SGB II nicht zugemutet
werden kann: „Als wichtiger persönlicher Grund anzuerkennen
sind z.B.: (…) die fehlende Bereitschaft, Prostitution
auszuüben, auch wenn sie früher einmal ausgeübt
wurde“

Quelle:
Wer nicht spurt, kriegt kein Geld
Sanktionen gegen Hartz-IV-Beziehende
Erfahrungen, Analysen, Schlußfolgerungen
Berliner Kampagne gegen Hartz IV
Seite 45 f.

Klicke, um auf broschuere_zu_sanktionen_2008_11_24.pdf zuzugreifen

Quelle: Klick

 

 

 

September 19, 2009

Schweinegrippenjournalismus

Filed under: Uncategorized — grilleau @ 1:31 am
Tags: , ,

Harald Schmidt: Schweinegrippenjournalismus

Harald Schmidt zum PRO7 und SAT1 Schweinegrippenjournalismus vom 17.09.2009.

Quelle Klick

_____________________

Liebe Freunde  und Mitleser ich bitte um ihre Aufmersamkeit!

folgende Petition ist in der Petitionshotline des Bundestages freigeschaltet worden:


Petition: Arbeitslosengeld II – Abschaffung der Sanktionen nach § 31 SGB II

Der Deutsche Bundestag möge beschließen, sofort die Sanktionen nach § 31 SGB II abzuschaffen.

Begründung: § 31 SGB II verletzt die Menschenwürde und die Freiheit zur Entfaltung der Persönlichkeit und wandelt die gebotenen Hilfestellungen des Staates zu Zwangsmaßnahmen um. Abzüge vom absoluten Lebensminimum können nur durch Hungern kompensiert werden. Die Sanktionierung mit Hunger oder mit gesellschaftlicher Ausgrenzung steht auf derselben Stufe wie die Sanktionierung durch unmittelbare staatliche Gewalt.
______
_____________________________

Ihr findet die Petition unter:

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=6785

Bitte unterschreibt diese Petition und leitet den Link an Freunde und Bekannte weiter.

Wenn innerhalb der nächsten 3 Wochen mehr als 50.000 Unterschriften zusammen kommen, muss die Petition öffentlich im Bundestag verhandelt werden!

Eine vorzügliche Zusammenstellung von Fakten zur Sanktionspraxis in Deutschland und der Gründe, die gegen die Sanktionen sprechen, findet ihr auf:

http://www.sanktionsmoratorium.de/

Mit herzlichem Gruß

September 17, 2009

Armutsbericht Deutschland

Filed under: Uncategorized — grilleau @ 8:57 pm
Tags: , ,

September 8, 2009

Hartz IV und die Wirtschaftskrise Reloaded

Filed under: Uncategorized — grilleau @ 8:09 pm
Tags: , , , , ,

Gefunden bei Der Säzzer

Seit dem Jahr 2001, die Politik der ruhigen Hand (Schröder) war etwas zu ruhig geraten, setzte sich plötzlich und völlig unerwartet die Erkenntnis durch: Wir hätten zu viel Arbeitslose, zu viel Faule und »Parasiten« (Wolfgang Clement). Eigentlich könnte doch jeder Arbeit finden, wenn

»sich die Bevölkerung nur an die sich ändernden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedingungen anpassen (würde). […] Viele pflegen noch immer Sicht- und Verhaltensweisen, die eher der historisch überholten Industrie- als der neuen Wissensgesellschaft gemäß sind. Politik und Gesetzgebung spiegeln das rückwärts gewandte Denken wider. Nichts zeigt das deutlicher als das überkommene Sozialstaatskonzept.« (Meinhard Miegeln in der Zeit 11/2001 ↗)

Und dieser Terminus des »überkommenen Sozialstaates« wurde von nun an landauf landab durch alle Zeitungen und Talkshows geprügelt. Nachgeplappert ohne Sinn und Verstand (aber immer mit Herrn Prof. Sinn), ohne tiefgehend zu hinterfragen, was die Protagonisten denn damit genau meinten und ohne zu überprüfen ob ihre Behauptungen richtig wären. Und vor allem: ohne auch nur ansatzweise zu begreifen, in welche Richtung die Reise gehen sollte.

So erfanden die Politiker von SPD und Bündnis90/Die Grünen die Arbeitsmarktreformen Hartz I bis Hartz IV, frei von tieferem Verständnis für die Subjekte und Objekte ihrer Umbaupläne.

Wie sonst konnte man im Jahre 2002 verkünden, dass man bis 2005 die Arbeitslosigkeit von 4 Mio. auf 2 Mio. halbieren ↗ würde können? Man hätte also jährlich ein Kontingent von ca. 500.000 neuer Arbeitsplätze schaffen müssen. Dabei dienten die  Hartz-Reformen vor allem zweierlei: Einerseits änderten sich die Bestimmungen, welche Menschen ohne Arbeit noch in der Arbeitslosenstatistik auftauchen sollten. Andererseits sollten Arbeitslose auf fiktive Stellen vermittelt werden, indem sie durch (Sanktions-)Zwang offiziell bei Leiharbeitsfirmen angestellt werden. Diese Leiharbeitsfirmen zahlen zwar keine Lohn, wenn nicht gearbeitet wird (außer einem geringen Kontingent an Arbeitern, die immer ständig vermittelbar sind), die Arbeitslosen werden allerdings offiziell nicht mehr als arbeitslos geführt.

Bis heute wurden mehrere Änderungen an den Reformen vorgenommen, die nur ein Ziel hatten. Den Kreis der Personen zu verkleinern, die als arbeitslos geführt werden. Das kulminiert zuletzt in der Form, dass Arbeitnehmer, die von einer privaten Arbeitsvermittlung betreut werden — also definitiv noch keine Arbeit haben — nicht mehr als arbeitslos geführt werden.

Sowohl die Regierung Schröder, als auch die Regierung Merkel, hat nicht einmal ansatzweise versucht, die Arbeitsmarktproblematik zu entschärfen oder gar zu lösen. Das einzige, was beide Regierungen bieten, sind Scheinlösungen.

Und schlimmer noch: Der Zwang, jede Arbeitsstelle anzunehmen verbunden mit der gesetzlichen Verpflichtung, bei zu geringem Gehalt dieses aufzustocken, hat zu einer Wettbewerbsspirale um die niedrigsten Löhne geführt. War es denn wirklich nicht vorhersehbar, dass Arbeitgeber reguläre Arbeitsplätze durch Jobs mit Dumpinglöhnen ersetzt, wenn sich so der Profit noch einmal steigern lässt? Und konnte man nicht vorhersehen, dass flächendeckend niedrige Löhne zu weniger Konsum führt, dass zu weniger Beiträge für die gesetzlichen Krankenkassen und Sozialkassen führt und diese damit austrocknen?

Geringere Löhne führen aus der Sicht eines einzelnen Unternehmens betrachtet zu mehr Wettbewerbsfähigkeit. Aus volkswirtschaftlicher Sicht, also alle Unternehmen und Konsumenten betrachtend, führen flächendeckend geringere Löhne zwangsläufig zu geringerem Konsum also zu weniger Nachfrage in einer Volkswirtschaft. Geringere Nachfrage führt indes immer zu geringeren Investitionen und zu weniger Wirtschaftswachstum, egal wie sehr man die Steuern für Unternehmen senkt. Zehn Prozent Steuern weniger von Nichts bleibt nichts! Kein Unternehmen wird unternehmerisch tätig, kein Unternehmen nimmt Kredite auf und investiert, wenn kein Absatz der Waren und Dienstleistungen zu erwarten ist. Operation gelungen, Patient kranker als vorher.

Und kann mir mal einer erklären, warum nicht klar gewesen sein soll, dass mit den Hartz-Reformen Millionen von Noch-Arbeitnehmern jetzt von sozialem Abstieg bedroht sind? Wenn ganze Familien innerhalb eines Jahres ihre Lebensverhältnisse radikal ändern müssen? Oder wenn unter 25-Jährige feststellen müssen, dass sie alt genug sind, in Afghanistan oder sonst wo Krieg zu führen aber nicht von zuhause ausziehen dürfen; erwachsene Frauen und Männer!

Was ist mit den mutigen Kleinunternehmern, die durch die Wirtschaftskrise jetzt in große Schwierigkeiten kommen? Ausnahmsweise mal kurzfristig Hartz IV beantragen bis die Krise vorbei ist? Pustekucken! Wenn ein Unternehmer Hart IV beantragt, gelten plötzlich ganz andere Regeln zur Ermittlung des Unternehmensgewinns. Jetzt entscheidet nämlich ein Sachbearbeiter, welche betriebsbedingte Ausgaben in die Gewinn-und-Verlustrechung eingehen und wie hoch der Gewinn ist, der auf Hartz IV angerechnet wird. Und wenn unter solchen Bedingungen das Unternehmen erst recht vor die Hunde geht, muss als nächstes das eigene Unternehmens- bzw. Privatvermögen verwertet werden.

Und auch hier verstehen unsere Politiker nicht einmal ansatzweise die Dimension ihrer sog. Reformen: Der Noch-Unternehmer muss also gerade das, was ihm die wichtigste Grundlage für wirtschaftliches Handeln ist — nämlich sein Eigentum, welches er beleihen oder verpfänden kann — am Markt verkaufen. Unter Zwang und in der Krise in der Regel unter Wert. So »enteignet« bekommt der Unternehmer nie einen Kredit, um wirtschaftlich schlechte Zeiten zu überbrücken oder gar ein Unternehmen neu aufzubauen.

Mit den Hartz-Reformen zerstörten und zerstören die Regierungen Schröder und Merkelt dauerhaft jeden unternehmerischen Geist, den sie perverserweise (so muss man es sagen) durch die Reformen wecken wollten. Sie plätten die Arbeitsplätze im Bereich der Klein- und Mittelständischen Unternehmen! Weil sie in die Idee verliebt sind, man müsse den Faulen Beine machen, dann würden sie nur Arbeit finden, verschärfen unsere Politiker die Wirtschaftskrise noch.

Und was sagt es schlussendlich über das Menschenbild unserer regierenden Politiker aus, die Menschen damit drohen, ihnen das Existenzminimum auch noch wegzunehmen, wenn diese nicht so funktionieren, wie die Herren und Damen Politiker sich das vorstellen? Wollen wir wirklich in einer Gesellschaft leben, deren Maxime es ist, lieber Millionen Menschen in den sozialen Abstieg zu treiben als nur einen Faulen davonkommen zu lassen? Aber dazu mehr in einem späteren Beitrag.

 

Disclosure:

An dieser Stelle möchte ich eines festhalten: Eine Marktwirtschaft ist für mich nur dann eine soziale Marktwirtschaft, wenn sie jedem und jeder ein Leben in der Gesellschaft sichert, also keinen Menschen zurücklässt. Wer bereit ist, Menschen dahinvegetieren zu lassen, weil sie nicht so funktionieren, wie sie es einer beliebigen Philosophie gemäß sollen, gehört für mich nicht zur zivilisierten Menschheit. Punkt. An dieser Stelle: Keine Diskussion.

Im vorherigen Beitrag Hartz IV und die Wirtschaftskrise ↙ habe ich mir Gedanken über die Zusammenhänge zwischen Hartz IV und der Wirtschaftskrise gemacht. Ich habe mich gefragt, welche einfachen und vernünftigen Fragen zu Hartz IV sich unsere Politiker nicht gestellt haben und so bis heute dafür sorgen, dass nicht nur Potential für einen wirtschaftlichen Aufschwung geradezu niedergeknüppelt wurde und wird, sondern auch die momentane wirtschaftliche Lage noch verschärft wird.

Es reicht aber nicht, nur Fragen zu stellen. Sie erlauben uns zwar festzustellen, dass SPD Bündnis90/Die Grünen und CDU/CSU arbeitsmarktpolitisch rund um Hartz IV versagt haben (die FDP durfte nicht ran, hätte aber alles nur noch schlimmer gemacht), aber was könnte man besser machen?

Zuerst einmal wird das Existenzminimum durch die Hartz-Reformen und die fehlende bzw. zu späte Anpassung an die Teuerungsrate auf einem sehr niedrigen Niveau festgelegt. Mancherorts und für viele reicht auch das nicht, die Menschen werden zusätzlich von den örtlichen Tafeln mit Lebensmitteln unterstützt.

Dies führt zwangsläufig dazu, dass es bei dieser Gruppe einen Konsum über das Nötigste hinaus nicht geben kann. Und schon an dieser Stelle kann man sagen: Wenn es nur einen geringen Teil der Bevölkerung in einen begrenzten Zeitraum betrifft, wäre es für unsere Volkswirtschaft vielleicht möglich, diesen Zustand zu verkraften. Aber wenn ein signifikanter Anteil der Bevölkerung unter den Bedingungen des Existenzminimums (sic!) eine längere Zeit leben muss — und das heißt im volkswirtschaftlichen Sinne: wirtschaften —, fördert dies definitiv nicht das Wirtschaftswachstum.

Wir halten fest: Allein das Leben am Rande des Existenzminimums fördert nicht das Wirtschaftswachstum eines ganzen Wirtschaftsraums. Leben am Rande des Existenzminimums (der Arbeitnehmer) hilft nur wenigen Unternehmen, nicht aber unserer Volkswirtschaft als Ganzes.

Zwischenüberlegung ohne Relevanz vorläufiger Schlussfolgerungen:
Wenn es kein oder nur noch geringes Wirtschaftswachstum gibt, wäre es nicht gut, wenn der Staat dann interveniert? Wofür bezahle ich eigentlich meine Steuern, wenn der Staat untätig daneben steht oder die Lage sogar noch verschlimmbessert? Die Antworten suche ich ein andermal.

Kommen wir zum nächsten Punkt der Hartz-Reformen, dem Arbeitszwang. Ich möchte es genauso nennen, wie es funktioniert. Die gesetzlich verankerte Möglichkeit, das Existenzminimum (sic!) auch noch zu kürzen, zwingt viele Arbeitslose in Arbeitsverhältnisse, die sie auf einem freien Markt ohne staatliche Hartz-IV-Sanktionierung nie eingegangen wären.

Wenn denn soziale Marktwirtschaft für marktgerechte Preise sorgen würde, also auch für einen marktgerechten Preis der Arbeitskraft am freien Markt, wäre Arbeit unterhalb des Marktpreises nicht möglich — so die Theorie. Jedoch, die Marktteilnehmer, der Anbieter von Arbeitskraft (potentieller Arbeitnehmer gleich Arbeitsloser) und der Nachfrager (Arbeitgeber) treffen seit den Hartz-Reformen nicht mehr gleichberechtigt aufeinander! Der Arbeitslose ist per Gesetz gezwungen, jegliche Arbeit anzunehmen und der Arbeitgeber braucht nunmehr nur noch einen Lohn knapp oberhalb der sozialabgabenfreien durchschnittlichen Entlohnung realexistierender ostasiatischer Lohnsklaven anbieten. Der Staat zahlt ja die Differenz zum Existenzminimum! In der scheinbar sozialen Marktwirtschaft steht der Gewinner stets bereits im vorherein fest: Die Arbeitgeber.

Unter den Bedingungen der gesetzlich festgeschriebenen Vorteile der Arbeitgeber bei der »Lohnfindung am freien Markt« muss zwangsweise das Rattenrennen (Rat Race) um die niedrigsten Löhne folgen. Jeder einzelne Unternehmer, der dieser Logik folgt, handelt bzgl seines Unternehmens rational richtig. Unsere Volkswirtschaft als Ganzes wird jedoch unter diesen Bedingungen immer tiefer in die Scheiße geritten.

Und dagegen muss man was tun! …

 

Wie im letzten Beitrag Hartz IV und die Wirtschaftskrise Reloaded | Teil 1 ↙ geschrieben, haben die Politiker nicht verstanden, was sie mit den Hartz-Reformen volkswirtschaftlich angerichtet haben und noch immer anrichten:

Durch die Hartz-Reformen gibt es ein Ungleichgewicht, was die Preise für Arbeit am Arbeitsmarkt angeht. Der Arbeitslose ist gezwungen, jeden Job anzunehmen, der Arbeitgeber kann fast jeden niedrigen Lohn anbieten, die ARGE gleicht die Differenz zum Existenzminimum aus. Gerade auch aus rein marktwirtschaftlicher Sicht ist solch ein Zustand unsinnig.

Zusätzlich ist ein Leben am Rande oder unterhalb des Existenzminimums für den einzelnen Unternehmer sinnvoll, da er nur geringe Löhne zahlen muss. Ein Wettrennen um die niedrigsten Löhne steht jedoch dem Ziel, Wirtschaftswachstum zu erzeugen, diametral gegenüber.

Was also tun?

Als erstes muss die Subvention der Unternehmen durch Aufstockung der zu geringen Löhne abgeschafft werden. Wenn ein Unternehmen keinen Lohn zahlen kann, um dem Arbeitnehmer ein Leben oberhalb des Existenzminimums zu ermöglichen, dann ist das hergestellte Produkt oder die angebotene Dienstleistung nicht marktfähig. Punkt.

Auf Seiten der Arbeitslosen muss gleichzeitig die Zumutbarkeit jedes Jobs zurückgenommen werden. Nur dann ist der Arbeitslose in der Lage, einen zu schlecht bezahlten (unterhalb des Existenzminimums liegenden) Job abzulehnen, was eine notwendige Bedingung ist, um am Markt überhaupt den Preis für seine Arbeit aushandeln zu können. Dies sollte sogar marktradikalen Protagonisten einleuchten.

Mit der Rücknahme der oben genannten Punkte fallen natürlich auch die Sanktionsbestimmungen bezüglich der Arbeits-nicht-Aufnahme weg. Dies könnte einige (leider wohl eher viele) dazu verleiten, zu sagen: »Dann geht ja keiner mehr arbeiten!«

Aber schauen wir uns doch die Situation im Hier und Jetzt an: Für viele Arbeitslose aber auch für viele Beschäftigte ist der Unterschied zwischen Erwerbseinkommen und staatlicher Alimentierung nicht besonders groß oder gar nicht vorhanden. Aus Sicht eines einzelnen Arbeitslosen ist es daher marktwirtschaftlich völlig rational und richtig, eine schlecht bezahlte Beschäftigung nicht anzutreten.

Wenn wir wollen, dass mehr Menschen eine freie Arbeitsstelle annehmen und nicht aus rationalen Erwägungen lieber zu Hause bleiben, müssen wir das Problem anders lösen. Möglichst mit einer Maßnahme, die unsere Volkswirtschaft gleichzeitig ankurbelt.

Und das ist gar nicht mal so schwierig …

Wenn also Herr Westerwelle von der FDP gerade wieder rumposaunt: »Die (faule Arbeitslose) werden bei uns kein Geld bekommen.« (FR, 06.09.2009 ↗) so legt er bereits den Grundstein für marktwidriges Handeln. Denn wie will er feststellen, ob ein Arbeitsloser aus rationalen marktwirtschaftlichen Erwägungen ein Arbeitsangebot ausschlägt oder weil er zu faul ist?

In einer funktionierenden sozialen Marktwirtschaft dürfen marginale Ausreißer keine Rolle spielen, will man nicht das ganze System unterminieren!

Im letzten Beitrag Hartz IV und die Wirtschaftskrise Reloaded | Teil 2 ↙ hatte ich angedeutet, dass man positive Anreize schaffen muss, wenn man mehr Menschen in Arbeit bringen will.

Was unsere Politiker bis heute nicht begriffen haben: Negative Anreize, also Sanktionen bei der Verweigerung, einen angebotenen Arbeitsplatz anzunehmen, setzt eine flächendeckende Abwärtsspirale der Löhne in Gang. Dies betrifft nicht nur den Niedriglohsektor, sondern durch die rückläufige Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen auch den Sektor der Besserverdienenden und vor allem auch den Bereich der Selbstständigen und der Unternehmen. Die gesamte Leistung unserer Volkswirtschaft wird also in Mitleidenschaft gezogen.

Aber wie kann man es richtig machen?

Hier kommt der bei vielen Vertretern der freien Marktwirtschaft so verpöhnte Mindestlohn ins Spiel. Dieser übernimmt zwei Aufgaben:

Zum einen setzt er eine Marke für den niedrigsten Lohn deutlich über dem staatlich garantierten Existenzminimum. Der Mindestlohn erlaubt es dem Arbeitslosen und dem Arbeitgeber, einen Marktpreis für Arbeit auszuhandeln, der für den potentiellen Arbeitnehmer rational marktwirtschaftich gesehen akzeptabel ist. Das ist dann gelebte funktionierende soziale Marktwirtschaft.

Zum anderen hebt er für alle Arbeitnehmer das Lohnniveau dahingehend, dass der Konsum von Gütern und Dienstleistungen flächendeckend ansteigt und somit die Nachfrage am Markt erhöht. Erst die erhöhte Nachfrage erlaubt es Unternehmen, wieder mehr Arbeitnehmer einzustellen und Investitionen zu tätigen. Ein wichtiger Aspekt des Mindestlohns ist, dass er die Nachfrage in der Breite (der Lohngruppen) erhöht und nicht in der Spitze.

Unsere Politiker müssen daher endlich begreifen: Kein rational entscheidender Unternehmer stellt Arbeitnehmer ein und erhöht sein Angebot an Waren und Dienstleistungen, wenn er keine Abnehmer zu findet glaubt. Gleichgültig, wie billig die Arbeitskraft ist.

Unternehmen, die keine Löhne oberhalb des Existenzminimums zahlen können, sind nicht marktfähig. Verdeckte Subvention durch Aufstockung der Löhne zögert das unvermeidliche Scheitern des Unternehmens nur hinaus und zieht gleichzeitig die noch marktfähigen Unternehmen mit in die Tiefe, da sich letztere ihre Löhne (noch) nicht subventionieren lassen. Das Wirtschaftswachstum kann nur zurückgehen.

Und die Arbeitsplätzen, die nun aufgrund fehlender staatlicher Subventionen wegfallen? Ja, diese wird es geben. Aber auch wenn sie in der von den Arbeitgeberinstituten und -verbände prognostizierten Größenordnung wegfallen, so sind sie doch eine vorrübergehende Erscheinung. Der durch den Mindestlohn angestoßene Konsumaufschwung durch die jetzt wieder vernünftig entlohnten Arbeitnehmer und das damit verbunde Wirtschaftswachstum in der Breite zieht schon nach einiger Zeit die Wirtschaft wieder mit hoch und schafft erneut Investitionen und neue Arbeitsplätze.

Also liebe Politiker, hämmert es in Eure Gehirne: Niedrige Löhne machen für einzelne Unternehmen durchaus Sinn, niemals jedoch für die gesamte Volkswirtschaft. Und staatlich subventionierte niedrige Löhne sind marktwirtschaftlich gesehen Unfug ersten Ranges.

Aber nicht nur durch den staatlich initiierten Niedriglohnbereich torpedieren die verantowrtlichen Politiker das Wachstum unserer Volkswirtschaft. Es gibt da auch noch die 1-Euro-Jobs …

 

Im letzten Beitrag Hartz IV und die Wirtschaftskrise Reloaded | Teil 3 ↙ habe ich beschrieben, dass positive Anreize durch einen Mindestlohn Lohnerhöhungen in der Breite und damit zu mehr Wirtschaftswachstum führen.

Das Instrument des Mindestlohns jedoch vermag dann nicht die Leistung unserer Volkswirtschaft zu erhöhen, wenn ein anderes arbeitsmarktpolitisches Instrument, der sog. 1-Euro-Job (oder auch Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung genannt) flächendeckend Menschen in Beschäftigung bringt, wenn es keine zusätzliche Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen gibt.

Halten wir nochmal fest: Mehr Nachfrage nach Waren oder Dienstleistungen zieht mehr Investitionen seitens der Unternehmen und dadurch mehr Arbeitsplätze nach sich. Es ist also die Nachfrage, die Wirtschaftswachstum hervorruft und damit Arbeitsplätze schafft. Umgekehrt gilt: Keine Nachfrage, kein Wirtschaftswachstum.

Ein zusätzlich geschaffener 1-Euro-Job ist also nur dann sinnvoll, wenn er auf eine zusätzliche Nachfrage trifft! Tatsächlich gibt es eine gesellschaftlich gewollte Nachfrage nach Dienstleistungen, beispielsweise im Gesundheitswesen und in der Pflege. Es gibt aber keine marktrelevante Nachfrage!

Trotzdem gibt es ein Heer von 1-Euro-Jobbern, die nicht Däumchen drehen, sondern tatsächlich arbeiten. Nicht nur im Pflegebereich, sondern auch bevorzugt im Gartenbau, in öffentlichen Grünanlagen, bei Mülldeponien und in vielen anderen »Einrichtungen». Dieser scheinbare Widerspruch löst sich allerdings auf, wenn man sieht, dass so gut wie keine zusätzlichen Jobs geschaffen wurden, sondern reguläre sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen durch 1-Euro-Jobs ersetzt wurden.

Wenn also reguläre Arbeit durch 1-Euro-Jobs ersetzt werden, gibt es keine zusätzliche marktrelevante Nachfrage, da niemand bereit ist, für die zusätzliche Dienstleistungen zu bezahlen. Bestehende Artbeitsplätze werden lediglich durch billigere und staatlich subventionierte Arbeitsplätze ersetzt.

Aber dass ist nicht alles. Entgegen jedem marktwirtschaftlichem Sachverstand treten diese 1-Euro-Job mit staatlich subventionierten Dumpinglöhnen zu regulären Arbeitsplätzen in Konkurrenz und schwächen somit deren Preise am Markt. Und wieder führt die Abwärtsspirale der Löhne zu weniger Konsum, zu weniger Nachfrage und zu weniger Wirtschaftswachstum.

Man kann es unseren Politikern nicht oft genug sagen: Was für den einzelnen Betrieb oder auch die einzelne Kommune und karitative Einrichtung sinnvoll und rational ist, nämlich reguläre Arbeitsplätze durch billige 1-Euro-Jobs zu ersetzen, ist für die gesamte Volkswirtschaft schlecht. Geringere Löhne führen zu geringer Nachfrage führen zu weniger Arbeitsplätzen.

Aber der »Sachverstand« unserer Politiker treibt noch absonderlichere Blüten. Wenn man nämlich mal die Kosten für 1-Euro-Jobs mit die Kosten für reguläre Arbeitsplätze vergleicht, kommt man zu erstaunlichen Ergebnissen. …

Fortsetzung folgt.

 

gefunden bei: Der Säzzer

 

 

 

 

August 28, 2009

1- Euro- Jobber bei der Polizeidirektion Neubrandenburg beschäftigt

Filed under: Uncategorized — grilleau @ 3:18 am
Tags: , , , ,

 

Seit Anfang März wurden die ersten vier 1- Euro- Jobber bei der Polizeidirektion Neubrandenburg beschäftigt. Die Maßnahme, welche in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit durchgeführt wurde, ist nach drei Monaten ausgelaufen. Daher ist es Zeit ein Fazit zu ziehen. Der Leitende Polizeidirektor Manfred Dachner betont, dass die jungen Leute sich sehr gut in den Arbeitsalltag integriert haben. Alle waren fleißig und zuverlässig. Im Rahmen der Kriminalprävention, insbesondere bei den Fahrradcodierungen, waren sie eine große Hilfe. Ein Jugendlicher hat nach der Beschäftigung eine Umschulungsmaßnahme und ein anderer eine Weiterbildungsmaßnahme begonnen. Nach Ansicht aller Beteiligten hat sich das Konzept bewährt und wird in dieser Form auch weitergeführt, so dass sich weitere junge Menschen der Stadt im Rahmen dieser Maßnahmen profilieren können.

 

Quelle: Ladespolizei Mecklenburg-Vorpommern Klick

Nächste Seite »

Bloggen auf WordPress.com.